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Medium: Bayrische Schmankerl Ferdl Weiß

Bayrische SchmankerlDie “Bayrische Schmankerl” von Ferdl Weiß erschienen 1936. Der Humorist Ferdinand Weisheitinger, so sein eigentlicher Name, wurde am 28. Juni 1883 in Altötting geboren, er starb am 19. Juni 1949 in München. Weiß war früh Anhänger Hitlers, verspottet die Nationalsozialisten aber auch in seinen Bühnenprogrammen.

Der arme Zamperl

Recht arme Leute hatten einen Hund, der war nicht schön, aber treu. Die Zeiten wurden immer schlechter, die Hundesteuer aber höher, und so entschlossen sich die Leute, wenn auch schweren Herzens, den Zamperl abzuschlagen und selber zu essen. Mit nassen Augen briet die Frau das liebe Hunderl, füllt ihn mit…

Der Hecht-Martl

Der Hecht-Martl kommt zum erstenmal von seinem Dorf nach München. Er muß einen Zeugen machen. Die Spesen werden bezahlt, darum müssen auch solche gemacht werden. Der Martl geht in ein kleines Motel und verlangt nobel ein Zimmer. Der Portier legt ihm das Buch hin. “Bitte sehr, einschreiben” Der Martl malt…

Er lässt sich nicht beeinflussen

Privatier Alois Huber sitzt fast jeden Nachmittag im Cafe Luitpold und schaut beim Billardspielen zu. Neulich kam ein Fremder dorthin und wollte spielen. Herr Huber wurde gefragt, ob er Lust hätte, eine Partie zu spielen. “Liegt ma nix dro”, sagt der Huber, nimmt sein Queue und geht ans Billard. Der…

Im Hofbräuhaus

Im Hofbräuhaus hat sich ein norddeutscher Volksgenosse zu einem Eingeborenen gesetzt. Er möchte die Bayrische Volksseele studieren, versucht verkrampft mit dem Mann ins Gespräch zu kommen, aber es gelingt ihm nicht. Schließlich reißt ihm die Geduld. Nun red ich schon ne halbe Stunde mit Ihnen. Sie sitzen da wie’n Klotz…

Nur keine Anmaßung

Auf einem Münchener Bierkeller geht’s lustig zu, d’Musi spielt, alles ist fidel. Wohlwollend sagt ein Münchener zu einem an seinem Tisch sitzenden Herrn mit norddeutscher Aussprache, der besonders lustig ist: “Gelln’s, bei uns in Münka ist net zwieda, da gfallt’s enk?” “Tjawoll, hier  is Betrieb, ick bin nämlich ooch Münchner!”…

Schutzhaft

In die Polizeiwache kommt ein Mann aufgeregt gestürzt und schreit schon an der Tür: “Herr Wachtmeister, sperren’s mich ein, ich hab meine Frau mit’n Schürhakl geschlagen!” — “Ist ihre Frau tot?” — “Naa, naa, aber hinter mir her!”